Chronik 5 Jahre Palliativ Zug

Der Ausbau des palliativen Gedankens kam in der Schweiz regional unterschiedlich voran. Im Kanton Zug wurde 1992 der Verein Hospiz Zug, eine Sterbebegleitung auf ehrenamtlicher Basis, gegründet. 2003 nahm der Regierungsrat Stellung zu einer Interpellation, die von verschiedenen Kantonsräten zum Stand Palliative Care im Kanton Zug eingereicht wurde.

2007 startete eine Projektgruppe, mit Vertretern aus der Gesundheitsdirektion, der Krebsliga Zug und Hospiz Zug, die Vorbereitungsarbeiten für den Aufbau unseres heutigen Vereins. Im Sommer 2008 wurde im Kantonsrat das Gesundheitsgesetz beraten und der beantragte Artikel 54 Palliative Medizin, Pflege und Begleitung eingeführt. Somit erfolgte am 29. September 2008 die Gründung des Vereins Palliativ Zug und nur ein Jahr später, im Oktober 2009, nahm die Geschäftsstelle ihre Tätigkeit auf.

Bereits im November des gleichen Jahres wurde für das kantonale Projekt Palliative Care der Grundstein gelegt für die im 2010 folgende Analyse des Bedarfs an palliativer Versorgung. Dies in Form eines konkreten Auftrages durch die Zuger Gesundheitsdirektion. Zudem wirkte Palliativ Zug an den nationalen Leitlinien Palliative Care, wie auch an der Krebsstrategie des Kantons Zug 2010-2015 mit. In Kooperation mit der Spitex Kanton Zug stellten wir uns im 2010 erstmalig anlässlich der Gesundheitstage im Casino Zug mit der neuen Broschüre „Unheilbar krank – und jetzt“ und einer Podiumsdiskussion vor. Im Oktober 2010 wurde dann die Sektion palliative zentralschweiz gegründet, an die sich Palliativ Zug anschloss.

Im darauf folgenden Jahr 2011 fand eine erste Vorstands-Rochade nach dreijähriger Amtszeit statt. Zudem legten das Präsidium und die Geschäftsstelle nach grossem Engagement ihre Ämter nieder. Personelle Veränderungen und die folgende Vakanz im Präsidium prägten diese Zeit. Erfreulich war die Subventionsvereinbarung mit der Gesundheitsdirektion des Kantons Zug, welche in dieser Form ein Novum war. Auch im kantonalen Projekt Palliative Care konnte ein deutlicher Schritt vorwärts gemacht werden mit dem Abschluss der ersten Projektphase und dem Ergebnisbericht der Analyse und Angebotsentwicklung Palliative Care im Kanton Zug.

Zu Beginn des Jahres 2012 wurde das Präsidium wieder neu besetzt und ein Ausschuss gegründet, der die Geschäftsstelle in der strategischen und zielgerichteten Arbeit unterstützt. Die Leitlinien des Vereins Palliativ Zug wurden erstmalig erarbeitet und im Jahresbericht vorgestellt. Dank dem Wirken und Lobbieren von Palliativ Zug wurde Einfluss genommen auf die Erweiterung der palliativen spezialisierten Versorgung, einerseits mit der Aufnahme des Spital Affoltern auf die Zuger Spitalliste und mit der Eröffnung des Fachbereichs Palliative Care seitens Spitex Kanton Zug. Die Geschäftsstelle Palliativ Zug war vom Herbst 2011 bis Frühjahr 2013 interimistisch besetzt.

Im April 2013 konnte die Geschäftsstellenleitung wieder durch die frühere Stelleninhaberin besetzt werden. Die Erneuerung der Subventionsvereinbarung mit der Gesundheitsdirektion stand an und das Projekt Palliative Care Kanton Zug fand seine Überführung in das neue Zuger Palliativ Forum.

Offene Handlungsfelder wurden den mitwirkenden Organisationen unter deren Einverständnis zur Bearbeitung übergeben. Eine umfangreiche Massnahmenliste wurde erstellt und Schwerpunktaktivitäten daraus abgeleitet, wie zum Beispiel die Förderung eines Sterbehospizes oder die Lancierung eines TrauerCafés. Auch die Website wurde von Grund auf neu aufgesetzt, technologisch verbessert und der erste Newsletter versandt.


Palliativ Zug konnte folgende zugkräftige Referenten, für die Öffentlichkeitsarbeit gewinnen:

2008Dr. Klara Obermüller, Publizistin; Thema: Die Kunst des Sterbens
2009Valo Hocher, Arzt und kath. Pfarrer; Thema: Türen und Tore öffnen – Leben und Sterben begleiten
2010Prof. Dr. Dr. Reimer Gronemeyer; Thema: Wie wir dem Tod wieder einen Platz im unserem Leben einräumen können“
2011Prof. Dr. phil. Karin Wilkening; Thema: Was braucht es für ein gutes Sterben?“
2012Dr. med. Markus Anliker, Geriater; Thema: Palliative Care in der Langzeitpflege – Vision oder Realität?
2013Prof. Dr. phil. Dip. Psych. Andreas Kruse; Thema: Bitte lasst mich sterben – von der Akzeptanz menschlicher Endlichkeit